Freitag, 13. November 2009

Alles beginnt im Kleinen.... oder wir habens in den Händen

Bevor ich hier zu lamentieren anfange, wollen wir uns doch mal dem Begriff Oekologie befassen.



Begriff Ökologie:

„Mit einem wachsenden Umweltbewusstsein in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts entwickelte sich der Begriff weit über den engen naturwissenschaftlichen Rahmen der Biologie hinaus und wird seitdem häufig synonym mit Begriffen wie Umweltschutz bzw. Umwelt verwendet und mit diesen verwechselt. Ökologische Erkenntnisse werden seitdem zunehmend auf philosophische und gesellschaftliche Bereiche übertragen und auch zur politischen Argumentation verwendet, um das Verhältnis des Menschen zu seiner Umwelt zu beschreiben (s. u.). Der Begriff hat dadurch eine Bedeutungserweiterung oder -verschiebung erfahren und bezeichnet heute häufig auch die Handlungsweisen, die dem Umweltschutz oder einem nachhaltigen Wirtschaften (Ökologische  Marktwirtschaft) dienen“
                                                                                                                                                                 Quelle Wikipedia

Wenn ich allerdings so bei meinem täglichen Einkauf die Herkunftsländer der einzelnen Produkte ansehe schüttle ich doch oftmals meinen, nicht mehr so, lockigen Kopf.
Was die Händler da zum Teil an Waren anbieten verstehe ich wirklich nicht mehr.

Klar wachsen bei uns Bananen nicht auf den Stauden und das Lachs nicht aus der Schweiz stammt ist mir auch klar.
Aber, müssen wir wirklich Birnen aus China, Erdbeeren aus Marokko, Äpfel aus Südafrika, Spargeln aus Peru und Mineralwasser as den Fidschi-Inseln importieren?

Irgendwie verweigert mir mein Hirn da die Logik.

Birnen, Äpfel, Erdbeeren werden ja bei uns praktisch um die Hausecke produziert.
Spargeln werden im Elsass und im badischen Raum frisch geerntet und kommen dann in die Läden. Zum Mineralwasser schreibe ich hier bewusst nichts.

Ich stelle hier einfach mal folgende Fragen in den Raum:
Sind wir nicht ach so „In“, wenn wir anstatt der Nobelwasser aus Frankreich oder Italien das Einheimische Wässerchen nutzen um unseren ach so starken Durst zu stillen?
Müssen wir wirklich im Dezember Erdbeeren haben?
Was ist an Birnen und Äpfel aus den besagten Ländern anders als an einheimischem Obst?

Ich denke diese Fragen kann jeder für sich selbst beantworten.
Meine Wenigkeit kann durchaus und ohne Probleme darauf verzichten.
Dies aus folgenden Gründen:

- Bei einheimischem Obst weiss ich wo sie herkommen und dass sie nach vorgegebenen Regeln produziert wurden was zum Beispiel auch den Einsatz von Pestiziden angeht.
- Sind die einheimischen Obste und Gemüse länger am Baum, resp. in der Erde und nehmen daher sicherlich auch mehr Vitamine auf.
Man denke an die ach so schönen Tomaten aus den Niederlanden die wie Wasser in roter Hülle schmecken...( Wer schon mal Tomaten frisch ab Staude genossen hat, weiss wovon ich hier schreibe)

Logischerweise wollen / müssen auch die Herkunftsländer dieser Produkte ihre Waren verkaufen um vom Ertrag leben zu können.Aber macht ein solcher „Warentourismus“ wirklich Sinn?

Hier eine kleine Tabelle die veranschaulichen soll was ich meine:

Importierte Früchte 2007 in Tonnen:

Bananen 78 219
Orangen 63 793
Melonen 35 940
Mandarinen 42 443
Tafeltrauben 33 225
Pfirsiche/Nektarinen 28 407
Zitronen 17 259
Ananas 16 986
Erdbeeren 10 377
Tafeläpfel 5 411
Tafelbirnen 10 247
Grapefruits 8 366
Aprikosen 5 215
Kiwis 10 472
Pflaumen/Zwetschgen 4 665
Kirschen 1 270
Himbeeren 672
Mostobst 172
Johannisbeeren 29
Brombeeren 32
Stachelbeeren 10

Quelle: Eidgenössische Zollverwaltung
(Anm. des Autors: Die fett markierten Früchte werden in der Schweiz auch produziert.)

Viel schlimmer sieht es bei den Waren tierischen Ursprungs und der Tiere selber aus. Davon gibt es ja leider genügend „Musterbeispiele“ die ja auch schon am TV dokumentiert wurden. Aber darauf will ich mal nicht eingehen.

Auch ich esse sehr gerne. Sei dies nun Fleisch, Ost und Gemüse, trinke gerne mal ein Mineralwasser.
Doch ich schaue meist sehr genau darauf, dass ich einheimisch Produzierte Waren einkaufe.
Denn diese sind gesünder, vitaminreicher nach ökologischen Richtlinien produziert.

Zugegeben, in der heutigen Zeit spielt der Preis auch eine nicht unwesentliche Rolle.
Jedoch, so frage ich, ist uns unsere Gesundheit nicht die paar Rappen / Cent mehr wert?

Zudem unterstützen wir damit auch unsere eigenen Bauern, die zum Teil unter sehr kritischen Umständen produzieren müssen/dürfen.
(Man sieht dies ja an der derzeitigen Diskussion betreffend den Milchpreisen)
Hierzu müssten die sogenannten Grossverteiler auch mal über die Bücher gehen.
Es kann ja nicht sein, dass diese mehr Gewinn erwirtschaften mit diesen Gütern, als jene die sie herstellen.

Nur wen die Konsumenten, also Sie und ich, auf die ökologisch verwerflichen Güter verzichten regelt sich der Markt und unsere Bauern können überleben.

Haben Sie schon mal direkt auf dem Bauernhof eingekauft?
Die Dankbarkeit der Bauern wird Ihnen gewiss sein und das Gespräch mit Ihnen gibt’s erst noch gratis und ohne Mehrwertsteuer.

Wir haben es in unseren Händen. Vergessen wir mal diese „Geiz ist geil“ Mentalität und sehen wir die Menschen die hinter diesen Produkten stehen die davon leben müssen.

Leimentaler
( Nein ich bin kein Bauer, sondern nur ein ökologisch kritischer Erdenbewohner)

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