Dienstag, 22. Dezember 2009

Unendliche Weiten

„Der Weltraum – unendliche Weiten. Wir schreiben das Jahr 2200. Dies sind die Abenteuer des Raumschiffs Enterprise, das mit seiner 400 Mann starken Besatzung fünf Jahre lang unterwegs ist, um neue Welten zu erforschen, neues Leben und neue Zivilisationen. Viele Lichtjahre von der Erde entfernt, dringt die Enterprise in Galaxien vor, die nie ein Mensch zuvor gesehen hat.“

Diese Sätze kennen wohl die meisten von uns.
Sie stammen vom Prolog der TV Serie Raumschiff Enterprise und auch deren Kinofilme.

Ach einem kleinen privaten Erlebnis frage ich mich ernsthaft, ob diese Sätze nicht doch von einer Frau geschrieben wurden und anstelle des Raumschiffes nicht ihre eigene Handtasche gemeint war.

Meine Interpretation dieser Aussage würde dann in etwa so aussehen:

Die Handtasche der Frau – unendliche Weiten. Wir schreiben das Jahr 2009. Dies sind die Abenteuer der Handtaschenbesitzerin, die mit Ihrem ganzen Ordnungssinn fünf Jahre lang beschäftigt war, um neue Tiefen und Ecken ihrer Handtasche zu erforschen und vergessene Dinge wiederzufinden. Viele Lichtjahre von der einfachen Handtaschenordnung entfernt, dringt Sie in Ecken und Tiefen vor, die nie eine Frau zuvor gesehen hat.“

Die geschätzte Leserin fragt sich nun sicherlich, ob der Leimentaler vielleicht, so ein klein bisschen, frauenfeindlich ist?
Die kann ich mit einem klaren Nein beantworten. Seien Sie beruhigt.

Nur ist es so, dass wir Menschen des männlichen Geschlechtes uns doch ab und zu wundern was Frau so alles in Ihren Handtaschen spazieren trägt.
Vor einiger Zeit wurde im Rahmen einer Reportage am TV versucht durch einen „Feldversuch“ etwas Licht in diese weltbewegende Frage zu bringen.
In einer Shoppingmeile einer deutschen Grossstadt, man übersehe hier bitte höflich dass ich deren Namen vergessen habe, wurden die Handtaschen tragenden Damen gebeten diese doch für das Kamerateam zu leeren.

Man(n) hielt es kaum für möglich was da zum Vorschein kam:

- Kosmetiksortimente die einem Warenhaus gut anstehen würden
- Ersatzwäsche, für sehr zweifelhafter Verwendung gedacht
- Schlüssel für Wohnungen deren Besitzer man nicht mehr kannte oder kennen wollte
- Ersatzschuhe ( Für was braucht Frau den so was??)
- Tagebücher und Agenden in unterschiedlicher Form und Farbe
- Frauenzeitschriften die dem Aussehen nach aus den 70gern sein mussten
- Kondome in allen Farben und Geschmacksrichtungen
- Reste des rasch im Shoppingstress verzehrten Sandwichs. (Ablaufdatum unbekannt oder nicht mehr nachvollziehbar)
- Altpapiersammlungen die einer kleinen Stadt Konkurrenz gemacht hätten
- Diverse Medikamente
- Etc etc..... (Vieles habe ich auch vergessen, aber es waren da noch einige Dinge)

Mann, also meiner Einer, hat am TV doch stark das lachen verkneifen müssen was Frau da alles mit sich rum trägt.
Dass in demselben Feldversuch auch die Herren Bürogummis Ihre Aktenkoffer öffnen mussten, verschweige ich hier mal wohlweisslich....
Obwohl: ich trage keinen Aktenkoffer mit mir rum in dem nur das tägliche Klatschblatt mit dem ach so spannenden Sportteil und das Mittagessen drin sind..
Wobei ein Aktenkoffer natürlich nieeeeee so Unwichtiges enthält wie die weibliche Handtasche und natürlich auch extrem wichtig für das Prestige ist.
Daran kann Frau den Rang in der Büro Hierarchie feststellen..

Hmm... so gesehen befinde ich mich noch irgendwo zwischen Müllmann und Reinigungskraft, da ich eine Kunststofftüte als Transportmittel für mein Mittagessen benutze. Ich weiss: Wie uncool..

Ich denke der Mann ist nur zu faul um solche Unmengen in seinen Aktentaschen rumzuschleppen, oder wir sind zu faul um zu suchen.

Darum werde ich niemals nicht einer Frau etwas aus der Handtasche holen.
Ich habe keinen Raketenkoffer um mich aus diesen unendlichen Tiefen wieder ins Erdenlicht zurück schiessen zu können und beamen kann ich auch (noch) nicht..

Leimentaler, lost in handbag

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