Mittwoch, 2. Dezember 2009

Masse x Beschleunigung

Gestern hat der Winter mancherorts zugeschlagen und weitere Teile des Landes mit Schnee überzogen.

Unsereiner hofft nun gespannt, dass sein Wohnort noch recht lange mit der weissen Pracht verschont bleibt.
Nicht dass meinereiner Schnee nicht mag, aber: ich hasse Schneeschippen!

Von mir aus soll Frau Holle Ihren Mantel in den Bergen ausschütten. Denn wer braucht schon dieses weisse Zeugs in den Städten? Ich nicht.
Es sollte wie bei Paketen sein die man nicht bestellt hat: zurückschicken an den Absender.

Nur da wird’s aber schwierig.

- Wen soll ich da als Empfänger angeben.
- Wer bezahlt dieses immense Porto und vor allem die Verpackungskosten?
- Wo klebt man da die vielen Briefmarken drauf?

Da haben wir den Salat, resp. den Schnee.

Nicht dass ich geizig wäre, aber ich bin halt auch ein mitfühlender Mensch.
Vor allem der Postbeamtin gegenüber die ja Bärenkräfte haben müsste für dieses „Paket“

Ok. Zugegebenermassen: ich bin in meinen jungen Jahren auch gerne Skigefahren bis zu....genau bis zu jenem schicksalhaften Tag, als ich lernen musst wie hart Eisenrohre sind.
Wir waren damals in einem furchtbaren kleinen Kaff in den Winterferien.
Damals war ich etwa 12 Lenze jung... (Jaja ein paar Jahre ist’s schon her)

Ich wollte vor dem haus noch meine frisch gebaute Skibahn testen die ich extra für mich präpariert hatte. So richtig mit Buckelpiste, Steilwandkurve und Auslauf im Neuschnee..
Also ich fand das damals eine geniale Idee. Damals. Heute nicht mehr.
Ich also im Grätschenschritt an den Start gestapft, die Stöcke profimässig an meiner imaginären Startlinie eingesteckt, Schwung geholt und kraftvoll abgestossen.
Die Buckelpiste wurde spitzenmässig absolviert ohne mit dem Hintern oder einem sonstigen Körperteil den Boden zu küssen.
Mit rekordverdächtigem Tempo ging’s durch die Steilwandkurve.Wie einst Gustav Weder bei seiner Bodfahrt zum Weltmeistertitel durchfuhr ich Kurve.Der Parcours war bezwungen.
Ich fühlte mich wie der Skigott persönlich.
Nun folgte der Auslauf im Pulverschnee. Jungfräulich lag das Weiss da und wartete auf die Spuren die ich mit meinen Ski hinterlassen wollte.
Ich war etwa in der Mitte des Feldes angelangt, als ich etwas Silbernes durch den Schnee blitzen sah..
Als mein Hirn dies zu verarbeiten begann, war es natürlich schon bereits zu spät.

Meine Ski waren unter einer Wasserleitung für eine Kuhtränke hindurch verschwunden. Dass ich mit meinen damaligen 1.70 nicht auch da unten durch passte, denke ich ist allen klar.
Nun ja, so suchte sich mein Körper, mit Hilfe der Formel Masse x Geschwindigkeit, einen Weg über der Wasserleitung.
Das Resultat dieser Formel war ein Spitzenabflug, aus den Skischuhen heraus, der Sonderklasse.

Nach etwa gefühlten 5 Metern wäre ich wohl mit der Nase voraus im Schnee liegengeblieben. Wäre da nicht noch ein kleiner Abhang gewesen den ich natürlich als Landepiste ausnutzte.

Item, nachdem mein arg zerschundener Körper dann unten am Abhang zum Stehen kam, hab ich die Bretter, die für mich niemals nicht die Welt bedeuten können/werden, voller Elan und mit Kriegsgeheul dem Berg übergeben. Dass heisst: Sie sind den ganzen Berg runtergeflogen.

Hab ich es schon erwähnt?

Ich liebe Schnee!
PS:
Danke lieber Papa für die neuen Ski

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