Mittwoch, 11. November 2009

Der Folienkrieger

Vor langer Zeit hatte ich mal wieder versucht meinen Wurstzipfel in Haushaltfolie einzupacken um diesen Wurstzipfel an den Kühlschrank weiterzuleiten.

Schliesslich liegt auch der angefangene Käse wohlverpackt dort und wartet auf seinen Wurstzipfelnachbarn.

Jahrelang habe ich mit dieser Folie und deren Zacken auf der Verpackung rumgeärgert. Wenn ich dann nach etlichen Versuchen und vielen blutigen Fingern, die ich mir an der Abreisskante zugezogen habe, endlich ein Stück abgeschnitten habe, war dies entweder viel zu klein, oder natürlich viel zu gross.
Die Folie hat sich vermutlich halb tot gelacht ab meinem langsam zur Weissglut treibenden Versuchen der Verpackung ein kleines Stück Folie zu entreissen.

Als ich dann die Folie auf der Anrichte glatt gestrichen hatte um diese kunstvoll voller Hingabe um den Wurstzipfel zu wickeln, hat sich der kleine Folienteufel eine neue Gemeinheit ausgedacht..

Kurzerhand fand er es witzig sich zusammenzulegen, sodass ein Einpacken meinerseits verunmöglicht wurde.
Also das ganze von vorne.
Wurstzipfel wieder beiseite gelegt und die Folie mit Zähneknirschen wieder glattgestrichen.

Doch dies war leider nicht mehr möglich, da sich die Folie nun gedacht hatte sich auch noch statisch aufzuladen wäre doch noch lustig..
Ich hab’s dann aufgegeben und die Folienkugel mit einem schadenfreudigen
„Das hast Du nun davon!“ dem Mistkübel übergeben.

Zum Wohle meiner malträtierten Finger und meines Nervenkostüms hatte mir dann eine elegante Vorrichtung für an die Wand geleistet. Nachdem ich das Teil mir schönen Messingschrauben an die Wand geschraubt hatte, dachte ich so für mich: „Welch edler Anblick an meiner Küchenwand“.

Nun ging es ans Füllen dieser praktischen Schönheit.
Das Schmuckstück konnte Alufolien, sowie die Haushaltfolie und Küchenpapier in seinem Schlund aufnehmen.
Das Küchenpapier war innert Minutenbruchteilen aufgefüllt.
Als ich so stolz mein Werk betrachtete, dachte ich mir: So schlimm kann der Rest nicht sein. Dachte ich.
Weit gefehlt wie es sich dann in den nächsten 25 Minuten herausstellt.
Nach einigen, [aus Jugendschutzgründen gestrichenen ], Kraftausdrücken meinerseits war dann das Ganze jedoch vollbracht.

Gestern jedoch........

Wiederum gedachte ich den Rest des Bratspeckes zu verpacken, damit er nicht den Rest des Kühlgutes, (welch tolles Wort), in meinem Kühlschrank mit seinem Duft belästigt.
Ich bin also tapfer und mit allem mir zu Verfügung stehenden Mut vor mein Prachtexemplar von Folienspender gestanden.

Eigentlich eine kleine Sache. Ich hatte ein passendes Stück von der Rolle gezogen und dann sollte man mit der dazugehörenden Schneidvorrichtung nur einmal von einer Seite zur anderen fahren. So einfach...
Jaja so einfach, solange man(n) sich nicht mit meiner kampflustigen Folie rumschlagen muss

Nach dem dritten Mal hin und her rollen mit der Schneidvorrichtung ist bei mir meine Foliensicherung durchgebrannt und ich habe wutenbrannt an der halb durchtrennten Folie gezogen.

Die Folie hat dies mit einem frechen Grinsen quittiert und hat sich demonstrativ in der Halterung verkeilt.
Da hängt sie heute noch und wartet schadenfroh und voller Neugier auf meinen nächsten Schritt.

Ich denke aber nicht daran Ihr diesen Gefallen zu tun.

Ich habe den Bratspeck gestern nämlich verspeist.
Der Klügere gibt nach, oder alles wird gut..
( sofern ich mir diesen Spruch mal ausleihen darf)

Der Folienkrieger

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